Die Arbeit der Stadträte ist oftmals Kärrnerarbeit und nicht selten ohne (vor allem für die Bürger) sichtbaren Erfolg, besonders wenn die Fraktionsmitglieder die harten Bänke der Opposition drücken.
Stadträtin Helga Langrock konnte durch beharrliches Nachhaken zumindest eine Klärung der Zuständigkeiten erreichen. Sie wollte nämlich wissen, wer für die unwirtlichen Zustände verantwortlich ist, die Reisende, die den Bruchsaler Bahnhof verlassen (welch ein Empfang!) bzw. eine Fahrt antreten wollen, antreffen.
Das Ganze begann mit diesem Schreiben...

Am 6.Dezember 2008 ein erneuter Versuch, die Bahn zum Handeln zu bewegen:

An die
DB Station&Service AG
z.Hd. d. Vorstandsvorsitzenden
Herrn Dr. André Zeug
Köthener Str. 2-3
10963 Berlin

Bahnhofs-Vorplatz in 76646 Bruchsal
- Ihr Schreiben vom 22.08.2008

Sehr geehrter Herr Dr. Zeug,

ich bedanke mich sehr für Ihren Antwortbrief vom August. Die von mir beanstandete ungepflegte Fläche mit Fahrradständern „wurde während des Umbaus des Bahnhofs von der Stadt Bruchsal als Provisorium eingerichtet und noch nicht zurückgebaut.“ So schrieben Sie. Und daraus entnahm ich in meiner Naivität (?), dass dieses Stück Gelände von der Stadt Bruchsal zu sanieren sei.

Ich habe deshalb am 27.11.2008 im Rahmen der Haushaltsberatungen 2009 diesen Teil Ihres Briefes dem Herrn Oberbürgermeister wörtlich vorgelesen und zum Handeln aufgefordert. Ich muss Ihnen sagen, seine Reaktion hat mich doch überrascht: Nach seiner Aussage ist das Gelände nicht im Besitz der Stadt, sondern gehört nach wie vor einer (welcher?) der drei DB-Gesellschaften. Er bemühe sich seit Jahren darum, (nicht nur dort) eine Sanierung zu erreichen.

Wenn dem aber so ist, dass SIE für den betrüblichen Zustand verantwortlich sind: warum gelingt es Ihnen nicht, diesen Teil des Vorplatzes in einen „modernen und tadellosen Zustand“ zu versetzen? Sie wollen doch „an der Weiterentwicklung des Bahnhofsumfeldes gerne mitwirken“- und „die städtebaulichen Zielsetzungen“ sind seit Jahren „innerhalb der kommunalen Gremien koordiniert“.

Wer, wenn nicht Sie, soll diese denn nun endlich umsetzen?!

Mit einer vorweihnachtlich positiven Antwort würden Sie mir eine große Freude machen.

Mit freundlichen Grüßen
gez. Helga Langrock

Bereits Mitte Dezember erreichte Helga Langrock der Antwortbrief mit der erfreulichen Ankündigung einer 'Teilflächenlösung' bereits im Frühjahr.
Erstaunlicherweise war Stadtoberhaupt Doll über diese Schützenhilfe not amused und bat Korrespondenzpartner Dr. Zeug künftig nur direkt mit ihm Kontakt aufzunehmen.