10-Punkte-Katalog der SPD für die Entwicklung eines autonomen Radwegenetzes.

Veröffentlicht am 02.04.2008 in Landespolitik

Die SPD-Landtagsfraktion macht eigene Vorschläge für ein besseres Radwegenetz in Baden-Württemberg. Wegen der Versäumnisse der Landesregierung sei Radfahren im Land derzeit im günstigsten Fall unattraktiv, im schlimmsten Fall gefährlich, stellt der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Hans-Martin Haller, fest. In einem 10-Punkte-Katalog hat der SPD-Verkehrsexperte nun konkrete Vorschläge unterbreitet, wie Radfahren auch in Baden-Württemberg attraktiv und sicher gemacht werden kann.

Der 10-Punkte-Katalog:

1. Flächendeckendes Radwegenetz abseits von Bundes- und Landesstraßen: Zu häufig verlaufen Radwege entlang von Bundes- und Landesstraßen. Hier muss das Land aktiv werden und das Geld statt in straßenparallele Radwege gemeinsam mit den Städten und Gemeinden in unabhängige Radwege investieren. Besser macht es schon jetzt die Schweiz. Die Radtourenwege sind dort oft abseits der Straßen errichtet worden.

2. Lücken im Netz schließen: Nur ein lückenloses Radwegenetz garantiert ein Mehr an Radpendlern und Fahrradtouristen. Allerdings sieht sich die Landesregierung nur entlang der Bundes- und Landesstraßen in der Pflicht. Sinnvoll ausgebaute Radwegnetze dürfen aber nicht an Zuständigkeitsfragen scheitern.

3. Einheitliche und durchgängige Beschilderung: Statt verwirrender Vielfalt ist analog zur Straßenbeschilderung eine einheitliche und eindeutige Beschilderung im ganzen Land erforderlich. Wie das geht, hat uns die Schweiz vorgemacht: Einheitliche Hinweisschilder bezüglich der Fahrtziele und streckenbezogene Warnschilder! Strecken und ihre einzelnen Abschnitte werden in Schwierigkeitsgrade unterteilt, sodass sich der Geübte auch ein schwereres Stück zumuten kann und der untrainierte Fahrer rechtzeitig gewarnt wird.

4. Bessere Anbindung des Radverkehrs an den ÖPNV: Viele Radfahrer sind auf eine gute Verknüpfung mit dem ÖPNV angewiesen. Die Landesregierung könnte wie in NRW gemeinsam mit der Bahn eine Aktion Rad & Rail ins Leben rufen, um bessere Anbindungen für An- und Abreise und die Überbrückung von Zwischenetappen zu schaffen. Die Schweizer Fahrradverbände haben in Zusammenarbeit mit der SBB ein flächendeckendes Netz erstellt, damit Radfahrer problemlos auf den ÖPNV umsteigen können.

5. Verminderung von Gefahrensituationen: Fahrradfahrer sind insbesondere an Kreuzungen, Kreisverkehren, Einmündungen und Ampelanlagen gefährdet. Hier kann durch farbliche Hervorhebung oder gesonderte Fahrspuren viel für die Sicherheit der Radfahrer getan werden. Ein weiterer Gefahrenherd für Radfahrer sind Straßenquerungen, die sehr unfallträchtig sind.

6. Sinnvolle Mindeststandards für Radwege: Radwege sollten in der Breite (Einrichtungsverkehr 1,50 m, Zweirichtungsverkehr mind. 2,50 m) und beim Belag (möglichst Asphalt) so beschaffen sein, dass ein gefahrloses Befahren möglich ist. Dazu zählen auch abgesenkte Wegkanten mit einer Höhe von max. 1-2 cm.

7. Abbau sinnloser Normierungen: Bestes Beispiel für eine überflüssige bürokratische Vorschrift: Rennräder dürfen nach § 67 StVZO nur dann mit batteriebetriebener Beleuchtung fahren, wenn sie weniger als elf Kilo wiegen.

8. Konsequente Sanktionierung von Behinderungen: Autos haben auf Radwegen nichts zu suchen, auch nicht geparkte Pkw. Hier müssen die Behörden konsequent einschreiten.

9. Aufhebung der Radwegenutzungspflicht: Insbesondere in den Städten muss es dem Radfahrer auch erlaubt sein, sich in den langsamen Stadtverkehr (z.B. in Tempo-30-Zonen) zu integrieren.

10. Mehr Service entlang touristischer Radwegenetze: Fahrradfahrer wollen nicht nur Rad fahren, sondern auch die Natur, die Kultur und die regionale Küche genießen. Anders als etwa in NRW finden Radler in Baden-Württemberg online viel zu wenig Informationen über solche Angebote entlang der einzelnen Routen. Es fehlen auf den touristisch ausgerichteten Radrouten bei uns zudem Serviceangebote, also etwa Werkstätten zur Pannenhilfe und Fahrradverleihe in ausreichender Zahl.

Mehr zu MdL Hans-Martin Haller und die parlamentarische Initiative der SPD-Fraktion ...

 

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