60 Jahre Frieden zwischen den Völkern Europas,
Regelmäßige Begegnungen zwischen vorher verfeindeten Völkern
auf einer freundschaftlichen gemeinsamen Basis.
Freies Reisen über ehemaligen Grenzen hinweg und eine
gemeinsame Währung, die in einer weltweiten Krise stabil bleibt.

Das sind 60 Jahre Erfolg für Menschen und Wirtschaft in Europa und damit auch in unseren einzelnen Heimatländern!

Wir sollten uns diese Freude an Europa in Bruchsal nicht nehmen lassen! Ja, wäre da nicht die höchst merkwürdige Geschichte um die Neugestaltung des Europa - Platzes vor unserem Kino.

Erinnern Sie sich noch wie harmlos der alte Platz mit seinem Miniwasserbecken und schlecht gepflegten Grün ausgesehen hat.
Aber immerhin Grün statt schwarz und grau wie heute!

Dann kam ein Investor aus der Nachbarschaft und wollte den Platz umgestalten in ein Sommerlokal.
Im Gemeinderat entwickelten sich heftige Debatten. Öffentlicher Platz oder privatisierte Fläche für Gastronomie?
Viele Verbesserungsvorschläge wurden mit dem Faktor Zeit abgebügelt: Der Investor will sofort loslegen.
Trotzdem wurde der Plan mit jeder Beteiligungsrunde im Gemeinderat Schritt für Schritt besser.
Es kam zum Kompromis, ein Teil der Fläche mit Gastronomie
und Kiosk, ein anderer Teil öffentliche Fläche mit Wasserspielen
und Stelen für die Partnerstädte Bruchsals – ein Europa–Platz.

Ein Vertrag musste gestaltet werden. Fast ein Jahr verging nur mit der „Gestaltung“ des Vertragstextes zwischen Stadt und Investor zur Nutzung für Gastronomie.

Zwischendurch wurde das Provisoriums „Parkplatz“ zeitlich verlängert.

Künstler aus unseren Partnerschaftsstädten haben inzwischen unter erheblichen Zeitdruck ihre Steinmonumente gefertigt.

Jetzt wieder neue Verzögerung: Der Investor will angeblich anders als geplant bauen. Vorgeschobene Gründe um die provisorischen Parkplätze noch länger zu erhalten?
Die Gäste aus England, Frankreich, Italien, und Slowenien sind wieder ausgeladen. Die Steinmetzarbeiten bleiben in der Nähe des Friedhofes eingelagert.
Europaplatz oder Verschiebung mangels nicht gelöster Aufgaben zur Schaffung von Parkplätzen?
OB Doll erhält ein Provisorium mehr in Bruchsal.
Von zügiger Stadtgestaltung und Schaffung hoher Aufenthaltsqualität kann nicht gesprochen werden, eher von andauernder Stadtzerstörung!
Wieder einmal ist die Ausrichtung an Umsatz statt an Bürgernähe
vorrangig.
Dass umgekehrt ein Schuh für Bruchsal daraus gewonnen werden
könnte, kommt bestimmten Leuten nicht in den Sinn.
Bewiesen wird es aber täglich von allen Bürgern, die einen Eventnachmittag in Heidelberg oder Karlsruhe einlegen.

E-F Schäfer
Stadtrat,
Fraktionsvorsitzender