Stellungnahme der SPD-FRAKTION zur Konzeption der Offenen Jugendarbeit in Bruchsal

Veröffentlicht am 29.01.2019 in Kommunalpolitik

Für die SPD-Fraktion Anja Krug

Manchmal – so hat es eine Erziehungwissenschaftlerin mal ausgedrückt – ist die Arbeit mit Jugendlichen so, als würde man einen Kaktus umarmen wollen. Erstmal abwehrend, wenig bequem und nicht unbedingt von allzu viel Zärtlichkeit und Dankbarkeit geprägt. Das ist aus meiner Sicht gut so und Zeichen für eine gesunde Lebensphase, in der man sich abgrenzt und seine eigene Identität definiert. Genau das macht die Arbeit mit Jugendlichen so spannend, so faszinierend und manchmal auch so herausfordernd. Und weil jede Zeit ihre eigenen Antworten auf diese Herausforderungen erfordert, braucht auch die kommunale Arbeit mit Jugendlichen immer wieder neue, überarbeitete Handlungskonzepte. Ein solches ausführliches Konzept bezogen auf die offene Jugendarbeit hat das Fachamt jetzt vorgelegt. Dafür danken wir allen beteiligten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern.

Die SPD-FRAKTION begrüßt ausdrücklich die gelungenen Verhandlungen mit dem Caritasverband. Der gemeinsam erarbeitetete neue Vertrag für das Jugendzentrum in der Südstadt eröffnet uns auch als Stadt neue Handlungsmöglichkeiten. Nicht nur, dass es eine stärkere konzeptionelle Zusammenarbeit durch das noch zu bildende Kuratorium offene Jugendarbeit – ein Vorschlag der 12 Handlungsbausteine in der vorliegenden Konzeption – geben soll, sonderns dass sich durch die strukturellen Veränderungen auch die Möglichkeit ergibt, den städtischen Stellenpool in der offenen Jugendarbeit um 1,5 Stellen aufzustocken. Dadurch können die in Kenntnis der Arbeit, die dort geleistet wird, berechtigten und lang gehegten Wünschen nach Stellenaufstockungen in den Jugenhäusern Heidelsheim und Untergrombach realisiert werden. Wir als SPD-FRAKTION haben dies hier im Gemeinderat, aber auch in den betreffenden Ortschaftsräten seit Jahren immer wieder gefordert. Wir sind froh, dass wir jetzt bald in den beiden gut angenommenen Jugendhäusern Heidelsheim und Untergrombach eine intensivere pädagogische Arbeit mit längeren Öffnungszeiten und der Möglichkeit, neue Ideen besser umzusetzen ermöglichen können. Daher hoffen wir auf eine baldige Besetzung dieser Stellen und auch auf entsprechende Impulse für die Jugendlichen Besucher der Jugendhäuser, sich mit ihren Ideen aktiv einzubringen.

Die zwölf akribisch erarbeiteten Handlungsbausteine müssen selbstverständlich vom Rat noch einzeln diskutiert und beschlossen werden. Im Grundsatz tragen wir als Fraktion jedoch die Idee mit, die offene Jugendarbeit noch stärker auszudifferenzieren und durch die Umsetzung der neuen Konzeption zu optimieren. Wir halten ein Kuratorium speziell für die offene Jugendarbeit für ein sinnvolles Instrument. Mit den ebenfalls aufgezählten Punkten: Ausrichtung von Freiflächen zu offenen Jugendplätzen an geeigneter Stelle, mobile Angebote wie ein Spielmobil, Vernetzung und Öffentlichkeitsarbeit finden sie bei uns in der Fraktion spontane Zustimmung.

Wir erhoffen uns, dass mit der Umsetzung der Konzeption und einer stetigen Optimierung unserer Offenen Jugendarbeit unter Einbezug der Jugendlichen selbst echte Verbesserungen für unsere Jugendlichen erreicht werden können. Sozusagen, dass wir gute Bedingungen schaffen, unter denen mancher Kaktus vielleicht aus guten Gründen in dieser Lebensphase weiterhin nicht umarmt werden will. Aber dass wir ihm Bedingungen ermöglichen können, in denen er gerne erblüht und sich wohl fühlt. In diesem Sinne freut sich die SPD-FRAKTION auf zusätzliche „Kakteengärtner“ in unseren Jugendhäusern in Heidelsheim und Untergrombach und sagt zu, die folgenden Schritte zur Umsetzung der Konzeption für die offene Jugendarbeit konstruktiv und gerne zu begleiten. Alles Gute für die diejenigen, die an der Umsetzung beteiligt sind.

 

SPD-Gemeinderatsfraktion

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Jusos Bruchsal